Was ist der Unterschied zwischen Sekt, Prosecco und Secco?

Sekt, Prosecco und Secco – oft Begriffe, die zusammen fallen. Oft hat man sogar das Gefühl, dass die Begriffe synonym füreinander verwendet werden – doch weit gefehlt! Hinter jedem der Begriffe verbirgt sich ein anderes Getränk.

Im Folgenden erklären wir euch, worin sie sich in der Herstellung und im Geschmack unterscheiden und welche Variante für euch genau die richtige ist.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schaumwein und was ist Perlwein?

Schaumwein und Perlwein, dass sind die Fachbegriffe, die sich hinter Sekt, Prosecco und Secco verbergen. Schaumwein und Perlwein unterschieden sich vor allem in zwei Punkten: Der Entstehung der Kohlensäure und dem Druck in der Flasche.

Bei einem Schaumwein entsteht die Kohlensäure während der zweiten Gärung, entweder durch Flaschen- oder durch Tankgärungsverfahren. Das bedeutet aber auch, dass keine Kohlensäure künstlich hinzugefügt werden darf. Anders sieht es beim Perlwein aus. Hier wird dem Wein nach der ersten Gärung künstliche Kohlensäure hinzugefügt. Der Schaumwein hat mehr Kohlensäure als der Perlwein.

Der Druck in einer Schaumweinflasche muss mindestens 3 bar betragen, bei einem Perlwein darf der Druck in der Flasche nicht höher als 2,5 bar sein.

Da wir in der Umgangssprache selten die Wörter Schaumwein und Perlwein benutzen, hat es sich eingebürgert, diese nach dem Namen seiner Deutschen Vertreter, nämlich Sekt und Secco zu bezeichnen. Andere Schaumweine sind Crément (Frankreich), Cava (Spanien) und Spumante (Italien).

Wie erkenne ich an der Flasche, ob es sich um Schaum- oder Perlwein handelt?

Schon an der Falsche kannst du deutlich erkennen, ob es sich um einen Schaumwein oder um einen Perlwein handelt. Nur Schaumweine dürfen in der klassischen Sektflasche verkauft werden. Siehst du also eine Flasche, die mit Sektkorken und einem Drahtbügel verschlossen ist, kannst du dir sicher sein, dass es sich um Sekt handelt. Perlweinflaschen dürfen nicht auf diese Weise verschlossen werden, damit die verschiedenen Sorten und damit auch ihre Qualität direkt von außen erkennbar sind. Stattdessen sind die Korken von Perlweine meist mit einer Folie und Kordel gesichert. Alternativ können die Flaschen auch per Kronkorken oder Schraubverschluss verschlossen sein, was keinen Einfluss auf die Qualität des Perlweines hat.

Und was ist eigentlich ein Prosecco?

Und immer wieder sprechen die Deutschen gerne von Prosecco – doch ist Prosecco nun Schaum- oder Perlwein? Die Auflösung hat hier nichts mit der Herstellung zu tun, sondern mit der Herkunft des Weines: Prosecco ist ein geschützter Begriff und darf nur von Weinen getragen werden, die aus dem Ursprungsgebiet in Italien (Venetien und Friaul-Julisch Venetien) stammen.

Prosecco ist in zwei Varianten erhältlich: nämlich als Prosecco Spumante (Schaumwein) oder Prosecco Frizzante (Perlwein). Das bedeutet, dass die reine Bezeichnung Prosecco nichts darüber aussagt, ob es sich um einen Schaum- oder einen Perlwein handelt, sondern nur aus welchem italienischen Gebiet er stammt.

Hat (Pro-) Secco mehr Kohlensäure als Sekt?

Nein, es ist sogar genau umgekehrt. Der Sekt hat mehr Kohlensäure. Um als Sekt zu gelten, muss in der Flasche sogar ein Druck von 3 bar herrschen. Seccos dagegen haben weniger Kohlensäure und in der Flasche herrscht höchstens ein Druck bis zu 2,5 bar.

Leicht kann man es sich wie folgt merken: Es gibt Wein (still), Perlwein (Secco, in etwa soviel Kohlensäure wie medium) und Schaumwein (Sekt, mit deutlich mehr Kohlensäure).

Warum ist (Pro-)Secco günstiger als Sekt?

Der Preisunterschied zwischen Sekt und Secco resultiert aus zwei Gründen; der Herstellung und der Sektsteuer.

Durch die natürliche Entstehung der Kohlensäure durch Gärung ist die Herstellung von Sekt langwieriger und aufwendiger. Die künstliche Zusetzung von Kohlensäure beim Secco geht schneller und ist daher kostengünstiger. Daneben spielt die Sektsteuer eine große Rolle: Diese beträgt pro 0,75l-Flasche 1,02 Euro und entfällt eben nur auf Sekt. Auf Perlwein muss diese Steuer nicht gezahlt werden, so kann der Secco alleine dadurch günstiger angeboten werden.

Was ist ein Frucht-Secco?

Ein Fruchtsecco zeichnet vor allem aus, dass er mit einer zusätzlichen fruchtigen Note ausgestattet ist. Diese entsteht durch das Hinzufügen von Fruchtsaft zum eigentlichen Secco. Der Klassiker unter den Fruchtseccos ist der Erdbeersecco, aber hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Häufig sind so genannte Fruchtseccos auch alkoholfrei.

Wann sollte ich meinen Gästen Sekt und wann Secco servieren?

Je nach Zeitgeist erlebt das ein oder andere Getränk einen Aufschwung. Der Konsum von Perlwein ging seit den 1960er Jahren deutlich zurück und wer etwas auf sich hielt, griff zum Sekt. Erst als der Prosecco aus Italien den Markt eroberte, erlebte der Secco in den 90ern wieder einen Aufschwung.

Grundsätzlich schenkt man zu besonderen Feierlichkeiten immer noch meist Sekt aus, da er für mehr Exklusivität steht als Secco. Hierzu zählen vor allem Hochzeiten und Jubiläen. Dagegen ist der Secco meist eine preisgünstigere Alternative und wird daher hauptsächlich für ungezwungene Zusammenkünfte genutzt, wie Geburtstage oder ein gemeinsames Essen mit Freunden.

Insgesamt kann man festhalten: Sekt steht für mehr Exklusivität, Seccos dagegen bieten Vielfalt: Als Aperitif an warmen Tagen eignet sich besonders gut ein niedrig-alkoholischer Fruchtsecco oder auch ein komplett alkoholfreie Secco.

Hier die 5 wichtigsten Unterschiede zwischen Sekt und Secco zusammengefasst:

  • Der Sekt erhält sein Prickeln durch die Flaschengärung, dem Secco wird die Kohlensäure künstlich hinzugefügt. Daher gilt der Secco häufig als günstigere Variante des Sekts.
  • Der Alkoholgehalt ist im Secco meist niedriger als im Sekt.
  • Sekt kann über Jahre gelagert werden, Seccos dagegen sollten als junger Jahrgang getrunken werden.
  • Durch die natürlich entstandene Kohlensäure ist Sekt meist milder und damit magenfreundlicher.
  • Sekt wird meist pur genossen, während Seccos auch als Fruchtvarianten erhältlich sind.

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